Josef Hebting
(1822 –1888)
Die Geschichte der Hebtings lässt sich bis 1620, also bis zum Dreißigjährigen Krieg zurückverfolgen. Josef Hebting, nach dem unsere Schule benannt ist, war in der Hebting-Familie der Sechste mit diesem Namen.
Den Grundstock für das Familienvermögen legte Josef IV (1765-1820) durch Landwirtschaft, Weinhandel und Bergbau. Er, der kaum lesen und schreiben konnte (!) kaufte auch den Kosbachhof zurück, wo die Familie über lange Zeit wohnte, Josef V (1792-1854) erwarb mit dem Gewinn aus dem Handel große Waldstücke in Vöhrenbach.
Josef VI führte zunächst zusammen mit seiner Mutter Anna die Geschäfte und ab 1860 mit seinem Bruder Carl. Man war überaus erfolgreich und konnte das Vermögen der Familie beträchtlich vergrößern. Auf dem Höhepunkt des Erfolges verließen die Brüder aber 1875 Vöhrenbach und zogen nach Freiburg, wo sie den Weinhandel weiterführten.
Josef Hebting war ein sehr gebildeter Mann. Er hatte in Vöhrenbach die Volksschule besucht, lernte zum Teil im Ausland Französisch und Englisch, arbeitete als kaufmännischer Lehrling in Basel und als Volontär bei einer Bank in Augsburg, bevor er 1844 die väterliche Weinhandlung übernahm.
Auch am öffentlichen und politischen Leben nahm er erfolgreich teil. So war er unter anderem Vorsitzender im Villinger Kreisausschuss, führendes Mitglied in der Nationalliberalen Partei, Landtagsabgeordneter und Reichstagsabgeordneter. Und er war befreundet mit vielen bekannten Politikern der damaligen Zeit.
Ab 1880 wurde Josef Hebting mehr und mehr herzkrank und starb schließlich 1888. Schon zu Lebzeiten hatte Josef Hebting der Gemeinde Vöhrenbach immer wieder Stiftungen überlassen, die hauptsächlich den Armen, Kranken und Bedürftigen zukommen sollten. Aber auch andere Mitglieder der Familie Hebting hatten durch zum Teil beträchtliche Spenden dazu beigetragen, dass alle Vöhrenbacher Schüler ab 1900 alle Unterrichtsmittel, aber auch Freifahrten bei Ausflügen und ein Vesper erhielten. Erst während des Ersten Weltkrieges musste man diese Großzügigkeit aufgeben.
Als 1972 in Vöhrenbach ein neues Schulhaus bezogen wurde, erhielt die Schule auf Beschluss des Gemeinderates zum Andenken an die Wohltäter der Familien Hebting den Namen
Josef-Hebting-Schule.